KI Recruiting

KI im Recruiting: Instrument für Effizenz und Effektivität

Künstliche Intelligenz (KI) im Recruitment ist kein Hipe, KI ist ein Trend. Die KI hat im Nutzungsumfeld Recruiting bereits nach kurzer Zeit erhebliche Fortschritte gemacht und wird sich dynamisch weiterentwickeln. Auch wird KI keine Jobs kosten, sie werden nur mit Menschen besetzt, die KI als Werkzeug für Effektivität und Effizienz intelligent einsetzen ("vom Kutscher zum Chauffeur"). Was ist der Status Quo, wo und wie findet KI im Recruitment bereits heute statt?

Was kann die KI im Recruiting bereits heute leisten, wo kann sie das Recruitment grundsätzlich unterstützen

KI ist nicht nur ChatGPT: Es gibt Hilfen, die über das von OpenAI entwickelte Textinstrument hinaus gehen und in einigen Recruitment-Phasen untersützen können. Das trifft zunächst auf folgende Bereiche zu:

  • Effiziente Vorauswahl: KI-basierte Systeme können große Mengen von Bewerbungen in kürzester Zeit durchsuchen und relevante Kandidaten strukturiert auswählen, was den Auswahlprozess beschleunigt.
  • Mustererkennung: KI kann Muster in den Daten identifizieren, um Qualifikationen, Fähigkeiten und Erfahrungen der Bewerber zu bewerten und mit den Anforderungen der Stelle abzugleichen.
  • Analyse von Verhaltensdaten: Durch die Analyse von Online-Präsenz und sozialen Medien können KI-Systeme zusätzliche Informationen über Kandidaten sammeln.
  • Interview-Unterstützung: KI kann strukturierte Interviewfragen generieren und den Interviewprozess über Videochats unterstützen.

Was KI nicht kann, wo heute Grenzen liegen und die Schnittstellenkompetenz des Menschen das Ergebnis von KI ergänzt

KI ist und bleibt eine "künstliche" Intelligenz, die sich mit Lerndaten und Datenentwicklung strukturell programmiert zwar weiterentwickeln kann. Emotinale Intelligenz kann sie per heute jedoch nicht ersetzen und in der Interaktion zwischen Menschen ist das nicht selten der erfolgsentscheidende Faktor. Das kann KI per heute nicht:

  • Menschliches Urteilsvermögen: KI kann menschliche Intuition, Empathie und zwischenmenschliche Fähigkeiten nicht ersetzen, die bei der Beurteilung der Kulturpassung und Soft Skills wichtig sind.
  • Kontextuelles Verständnis: KI kann Schwierigkeiten bei der Interpretation von Nuancen, Ironie oder kulturellen Aspekten haben, was bei der Kandidatenbewertung relevant sein kann.
  • Ethik und Trennschärfe der Qualität: KI-Systeme können unbeabsichtigte Vorurteile aus den Trainingsdaten der KI-Lernphase übernehmen und verstärken, was zu unfairen, ggfs. auch falschen Auswahlentscheidungen führen kann.

ChatGPT und die Rolle Im Recruitmentprozess

ChatGPT, als bekanntestes KI-Instrument kann im Rekrutierungsprozess bereits heute hilfreich sein, insbesondere in folgenden Bereichen:

  • Kandidaten- und Stellenprofile: ChatGPT kann strukturierte Stellen- und Anforderungsprofile erstellen, sowie Lebensläufe mit Anforderungsprofilen abgleichen und Indikatoren zu Passung benennen.
  • Kandidatenkommunikation: ChatGPT kann personalisierte Kommunikation mit Kandidaten ermöglichen, indem es Fragen beantwortet, den Bewerbungsprozess erklärt und individualiserte Rückmeldungen gibt.
  • Vorstellung des Unternehmens: ChatGPT kann Informationen über das Unternehmen, seine Kultur und Werte liefern, um potenziellen Kandidaten ein besseres Verständnis zu vermitteln.
  • Vorbereitung auf Interviews: ChatGPT kann Recruiter und Kandidaten auf Interviews vorbereiten, indem es häufig gestellte Fragen simuliert und Tipps zur Interviewvorbereitung gibt.
  • Einhaltung ethischer Standards: ChatGPT kann helfen, unvoreingenommene und faire Kommunikation während des gesamten Prozesses aufrechtzuerhalten, um AGG-konform und sachlich fundiert zu kommunizieren.

Bei all diesen Punkten ist jedoch zu berücksichtien, worauf KI keine Rücksicht nimmt (siehe: "Was KI nicht kann"). Wesentlich für die Ergebnisqualität dessen, was KI liefert, ist die Eingabequaliät ("Prombt" bei Chat GPT). Idealerweise ist diese eben nicht wie die Suchintension bei Goolge, sondern als detaillierte Arbeitsanweisung formuliert:

Beispiel für eine Prombt-Eingabe bei ChatGPT

Anstelle für (wie bei Google) "Stellenprofil SPS Programmierer" sollte es konkreter werden

Die Prompt-Eingabe bei ChatGPT kann statt dessen und zum Beispiel lauten: "Denke wie ein Recruiter und erstelle mir ein detailliertes Stellenprofil für die Position eines SPS-Programmierers im Bereich Anlagen- und Maschinenbau. Das Profil sollte die erforderlichen Qualifikationen, Verantwortlichkeiten und Fähigkeiten umfassen, die für diese Rolle wichtig sind. Berücksichtige auch die spezifischen Anforderungen."

Probieren Sie es aus und Sie werden überrascht sein

Sie können auch interaktiv auf des Ergebnis reagieren, indem Sie das Ergebnis entweder neu generieren lassen ("Regenerate"), oder reagieren mit "passe bitte folgende Punkte an und formuliere neu...".

Fazit

Insgesamt zeigt die Integration von KI, einschließlich Tools wie ChatGPT, vielversprechende Möglichkeiten, den Rekrutierungsprozess zu verbessern, dennoch ist eine ausgewogene Herangehensweise empfehlenswert, die menschliche Bewertung und Entscheidungsfindung mit einbezieht. Wie bei jedem Werkzeug gilt auch hier: Erst wenn das richtige Instrumen an der richtigen Stelle richtig eingesetzt wird, ist es ein Erfolgshebel.

Alexander Bollmann
Management- & Personalberater / Gesellschafter & Geschäftsführer

Dieser Blog-Beitrag wurde am 09. August 2023 veröffentlicht.