Ausbildungsmarkt/Interview

Corona und die nachhaltigen Auswirkungen für den Ausbildungsmarkt

Corona und seine Folgen im Ausbildungsmarkt: Der Fachkräftemangel in Ausbildungsberufen ist seit geraumer Zeit ein großes Thema. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die ohnehin schon wackelige Ausbildungsbranche werden Unternehmen und Nachwuchskräfte länger begleiten, als es offensichtlich scheint: Inhaber und Geschäftsführer der Personalberatung BOLLMANN EXECUTIVES GmbH, Alexander Bollmann, zu Auswirkungen und Effekten, im Interview mit dem Portal Businesstalk am Kudamm...

Ein trügerisches Bild

Die Schulen öffnen , Universitäten und Akademien sind wieder im Präsenzmodus, Homeoffice-Verpflichtung für Unternehmen entfallen. Damit wäre doch bald alles wieder gut und die Corona- Kriseneffekte für den Fachkräfte-Nachwuchs dürften überstanden sein: Weit gefehlt meint Alexander Bollmann, Managementberater und Geschäftsführer der Personal- und Managementberatung BOLLMANN EXECUTIVES. Im Interview mit dem Portal Businesstalk am Kudamm.

Weichzeichnung wirtschaftspolitischer Statements

Gerne werden "die aktuellen Fallzahlen", "Impfangebote für Alle", "Rückkehr aus der Homeoffice-Pflicht" oder "gute Signale aus der Wirtschaft" dafür genutzt, ein Bild zu zeichnen, dass die schlimmsten Effekte der COVID-Krise nun hinter uns liegen und es wieder bergauf geht. Richtig ist, dass aktuelle Kennziffern der Industrie- und Mittelstandsprognosen erste, positive Signale senden. Andere Effekte finden derzeit weniger Betrachtung, da sie erst künftig eintreten; einige sind uneinholbar, andere können wir noch managen.

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie im (Aus-)Bildungsumfeld

"Die Kinder und die Jugend erfährt in der Krise zu wenig Aufmerksamkeit"; so hören wir es derzeit oft. Gerne wird dieses Thema auch genutzt, wahlpolitische Statements für eine gefällige Allgemeinzustimmung zu erhalten. Das dürfte sich einerseits am Abend des 26. September diesen Jahres erledigt haben; nach der Wahl zeigt sich die Umsetzungskompetenz der Volksvertreter. Anderseits zeigt ein Blick hinter die Kulissen Auswirkungen, die im Ausbildungsmarkt drastische und langfristige Folgen haben. Fehlende Konzepte und nicht vorhandene Strategien dazu werden folgenschwere Effekte mit sich bringen:

Die künftigen Fachkräfte befinden sich heute in der Ausbildungsphase. Bereits zu Beginn der Corona-Krise sind durch Schließungen der Bildungseinrichtungen, Homeoffice-Lösungen, Einstellungsstopps, fehlende Digitalisierungskozepte und -kompetenzen in Schulen, im Mittelstand und in der Indurstrie Ausbildungskapazitäten entfallen. Gepaart mit Prioritätenverlagerung im geforderten Krisenmanagement der Unternehmen droht diese Bildungslücke zu einer immer größer werdenden Kluft im künftig fehlenden Fachkräftenachwuchs zu führen und werden den heute schon existierenden Nachwuchsmangel drastisch zu verschärfen: Wenn jetzt nicht im Schulterschluss zwischen Wirtschafts- und Bildungspolitk mit der Realwirtschaft Konzepte zur Gegensteuerung initiiert werden. Schuld- und Verantwortungszuweisungen helfen dort ebenso wenig wie wahlpolitische Lippenbekenntnisse, die bereits zu Beginn einer neuen Legislaturperiode bereits wieder vergessen sind.

Zur Situation: Wir sprechen heute zwar von Industrie 4.0, Digitalisierung, Flexibilisierung, virtuellen Arbeitswelten. Da, (mit wenigen und rühmlichen Ausnahmen) weder Lehrpläne oder Lehrkräfte fachlich/inhaltlich, noch die Schulen und Hochschulen technologisch und infrastrukturell auf der Höhe der der Zeit agieren, ist der „Schulausfalleffekt“ im Rahmen der berufsschulischen- und der Hochschulausbildung bereits durchgeschlagen. Dabei sind viele junge Menschen bereits mit der Basisausbildung auf der Strecke geblieben, die in den kommenden Jahren den Fachkräftenachwuchs darstellen sollen.

Die Gründe der sinkenden Nachfrage am Ausbildungsmarkt liegen nicht nur in der Verunsicherung seitens der potentiellen Bewerberinnen und Bewerber für Ausbildungsberufe

Jüngere Generationen denken, handeln und entscheiden anders. Doch wo sind die neuen Antworten, neue Perspektiven, neue Modelle?

Was heute in der pädagogischen Ausbildung künftiger Lehrkräfte vermittelt wird, ist von einer Generation defniert worden die älter ist als das Internet. Und doch entscheiden sich immer mehr Schulabgänger für ein Studium. Die mangelnde Attraktivität von Ausbildungsberufen wird darüber hinaus häufig mit geringer Entlohnung und familienunfreundlichen Arbeitsbedingungen (Beispiel Pflege) entschuldigt und auch in diesem Jahr sind schon wieder rund 15.000 weniger Lerhstellen angeboten worden; ein dramatischer Zustand und eine erschreckende Botschaft.

Damit einhergehende Fragen und Statements hat Alexander Bollmann im Interview mit dem Portal Businesstalk am Kudamm gegeben:

Lesen Sie hier die Veröffentlichung des Portals Businesstalk am Kudamm

Weitere Informationen zu Alexander Bollmann, Gründer und Geschäftsführer der Personalberatung BOLLMANN EXECUTIVES, Managementberater, Headhunter und zertifizierter Business Coach.

Alexander Bollmann
Management- & Personalberater / Gesellschafter & Geschäftsführer

Dieser Blog-Beitrag wurde am 08. Juli 2021 veröffentlicht.